Der Date Express am Gigathlon 2022

Vater Martin und Sohn Raphael nützten am ersten Juliwochenende die Chance, am letzten Gigathlon (Motto: One More Time) in der Kat. Classic Couple Men an den Start zu gehen. Mit zahlreichen, umfangreichen Schwimm- und Lauftrainings sowie längeren Ausfahrten auf dem Rennvelo und dem Bike, war das Team Date Express gut vorbereitet für den einzigartigen Ausdauerwettkampf. Die Strecke führte vom Gigathlon-Geburtsort Zürich in den Kraftort Vicosoprano im Bergell über 244 Km mit 5600 Hm.

 

Der gewohnt emotionale Start auf eine Reise durch die Schweiz erfolgte kurz nach 0600 auf der Landiwiese in Zürich, genau zum Zeitpunkt, also die Sonne über der Forch ihre ersten Strahlen ins Seebecken hinunterschickte. Raphael war von Anfang an der Spitze des Feldes präsent, wehrte sich während den 3 Km im Wasser mit Händen und Füssen und stieg nach gut 47 Min. aus dem See. Er übergab an Matin, welcher sich auf die 33 Km lange und mit 500 Hm gespickte Laufstrecke der Sihl entlang über den Hirzel nach Wollerau machte. Die Sonne zeigte kein Erbarmen und forderte von den Gigathletis alles. Gezeichnet von den Strapazen, jedoch zufrieden mit seiner Leitung, kam Martin nach knapp 3:30 Std. zur Wechselzone und übergab Raphael, der voller Elan und Zuversicht auf sein Rennvelo stieg. Die erste Streckenhälfte führte im Vergleich zur zweiten flach (ausgenommen der Kerenzerberg) bis nach Landquart, wo die Möglichkeit zur Verpflegung bestand. Raphael suchte sofort Unterschlupf in Gruppettos, um im Windschatten zügig vorwärts zu kommen, war sich aber auch nicht zu schade, selber kräftig Führungsarbeit zu leisten. Während Martin und der Schreibende in der Foodzone den von Festwirtschaft-Küchenchef Werner Holderegger zubereiteten Zmittag genossen («Hopp Tüüfe!!»), befand sich Raphael auf dem beschwerlichen Aufstieg zur Lenzerheide. Nun waren Kletterfähigkeit und Durchhaltevermögen gefragt. Beides spielte er souverän aus und traf nach fast 5:30 Std. Fahr- und Leidenszeit über 143 Km und 2500 Hm am Tagesziel Savognin ein. Auf dem Gigathlon-Zeltplatz im Miniformat liess es sich anschliessend gut chillen und relaxen und nach einer zünftige Portion Riz Casimir und einer ausreichenden Menge an Calanda-Radler wurde schon bald die ‘Gute Nacht-Geschichte’ vorgelesen. Damit war aber nicht das Einschlaf-Ritual gemeint, sondern die Besprechung der Rennstrecke und -taktik des folgenden Tages.

 

Für den zweiten Wettkampftag machte sich frühmorgens Martin parat, um mit dem Bike den auf 2310 müM liegenden Septimerpass zu erklimmen. Die 41 Km und 1400 Hm verlangten insbesondere auf der Abfahrt ins Bergell viel technisches Fahrkönnen, wobei Schiebe- und Tragepassagen nicht fehlen durften. Unverletzt, ohne Defekt und erfreut über seine Leistung kam Martin nach fast 4 Std. Fahrtzeit in Vicosoprano an. Letztmals übergab er an Raphael, der sich bei brütender Hitze auf die 24 Km mit 1000 Hm versehene Trailrun-Strecke machte. Gezeichnet vom stetigen Auf und Ab über Wurzeln und Steine mit vielen schattenlosen Passagen wurde er nach 2:20 Std. glücklich von seinem Vater am Ziel empfangen und in die Arme geschlossen. «Bravo Raphi und Tinu, guet gmacht!!». Mit viel Freude und Stolz auf die erbrachte Leistung aber auch Wehmut über das endgültige Gigathlon-Ende reiste der Date Express vom südlichen Bergell zurück ins Appenzellerland.

 

Heinz Moser

 

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